ital. Politiker; DC; versch. Ministerämter, u. a. Finanzminister und Außenminister; 1954 Präsident des Montanparlaments; 1957 Vizeministerpräsident; Ministerpräsident 1953-1954
* 18. April 1902 Valdengo/Vercelli
† 31. Mai 1981 Rom
Wirken
Giuseppe Pella stammte aus Valdengo in Oberitalien und war Bauernsohn. Um ihm das Studium zu ermöglichen, verließen die Eltern das Land und wurden Textilarbeiter. In seiner Jugend war P. 1919 Gründer und 1. Präsident der katholischen Organisation für Gymnasiasten. P. studierte Wirtschafts- und Finanzwissenschaften an den Universitäten Rom und Turin und wandte sich zunächst der akademischen Laufbahn zu. Hier erhielt er eine Professur für Industrie- und Bankwissenschaft und machte sich alsbald einen Namen als Experte und Sachkenner auf dem Gebiet der Finanzpolitik, monetarischer und aktienwirtschaftlichen Fragen, sowie als Berater der Wirtschaft und der Regierung in größeren banktechnischen und industriellen Angelegenheiten. Als solcher nahm er in der Folge als Mitglied der italienischen Delegation an allen internationalen Finanz- und Wirtschaftskonferenzen der Jahre 1932 bis 1939 teil.
Zur Politik fand P. den Weg über die "Katholische Aktion". Seine parlamentarische Laufbahn begann, als er mit einem Mandat der Christlich-Demokratischen Partei für Turin in die Verfassunggebende Nationalversammlung gewählt wurde, in der er den Vorsitz im Finanzausschuß übernahm. In die Regierung kam er nach dem Kriege erstmals ...